Mittwoch, 18. Dezember 2013

Armes Brandenburg .... - der Armutsbericht des Paritätischen

Wohlfahrtsverbandes zeigt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Brandenburg wenig Gutes. Entgegen den Aussagen der Bundesregierung sei ein neues Rekordhoch der Armut erreicht, heißt es in der Einleitung des Armutsberichtes. Was sagt der Bericht zu Brandenburg? Ich habe ihn gelesen:

  • Bereits in der Einleitung wird Brandenburg als Beispiel einer "besorgniserregenden Entwicklung" genannt: "Mehrjährig positive Trends in Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen sind zum Erliegen gekommen, positive Trends in Brandenburg oder Hamburg scheinen sich nun endgültig gedreht zu haben" (S.1)
  • Im Länderranking werde die Kluft zwischen "reichen" und "armen" Ländern immer tiefer. Die Länder werden in 3 Gruppen eingeteilt. Noch hinter dem Mittelfeld liegen die Länder, in denen die Armutsrate höher ist als im Bundesdurchschnitt. Neu hinzugekommen ist Brandenburg (18,3 Prozent), wo die Armutsquote gleich um 1,4 Prozentpunkte anstieg und das nun nicht mehr dem Mittelfeld zugerechnet werden kann. (S.5)
  • Im Kapitel "Trends" werden kontinuierliche und signifikante Entwicklungen aufgelistet, die sich vom Auf-und-Ab der Daten abheben. Hier ist Brandenburg neben Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Bremen leider eines der negativen Beispiele. Brandenburg zeigte nach einer sehr guten und  kontinuierlichen Entwicklung zwischen 2005 (19,2 Prozent) und 2010 (16,3 Prozent) bereits in 2011 einen leichten Anstieg der Armutsquote auf 16,9 Prozent, der sich 2012 mit 18,3 Prozent sehr deutlich fortsetzte. (S.17). Dies verdeutlichen eindrücklich die Tabelle 1 und die Grafik 4.
  • Im Kapitel "Abwärtsspiralen" werden Regionen identifiziert, in denen individuelle Armut auf massive öffentliche Finanznot trifft. Tabelle 4 (S.11) zeigt hier, dass Brandenburg trotz hoher Armutsqoute und geringem Brutto-Inlandsprodukt pro Einwohner nur über ein geringes strukturelles Defizit verfügt, d.h. von einer solchen Abwärtsspirale bisher verschont blieb.
  • Tabelle 5 (S.13) differenziert die Armutsquoten nach den einzelnen Raumordnungsregionen. In Brandenburg sticht hier die Region Havelland-Fläming hervor, gefolgt von Prignitz-Oberhavel und Uckermark-Barnim. Schlusslichter sind die Regionen Oderland-Spree und Spreewald-Lausitz. In fast allen Regionen schlägt sich der genannte Umkehrtrend der letzten Jahre nieder.
  • Tabelle 6 (S.16) zeigt die Raumordnungsregionen im Bundesranking. Als beste Brandenburger Region liegt Havelland-Fläming hier auf Platz 42 (von 94), die schlechteste ist Oderland-Spree auf Platz 83.
  • Grafik 10 (S.20) zeigt die Armutsquote Brandenburgs seit 2005 im Vergleich zum Bundestrend. Sie zeigt anschaulich, dass sie bis 2009 gegen den Bundestrend abnahm und seit 2011 stärker als im Bundestrend zunimmt.

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